Was ist der Mehrwert digitaler Medien?

Ok, Sie möchten also der Auffassung folgen, dass digitale Medien den nicht-digitalen Medien überlegen sein müssen, da sich sonst Ihr Einsatz und der mit ihm verbundene Aufwand nicht lohnt. Im Digitalisierungsdiskurs spricht man in diesem Fall vom Mehrwert eines Mediums.

 

Baumgartner und Herber (2013) definieren den Mehrwert digitaler (= hier interaktiver) Medien wie folgt:

"Der didaktische Mehrwert entsteht [...] erst dann, wenn sich aus der Interaktion mit dem Medium ein Lerneffekt bei den Lernenden ergibt, der dem gegenüber einer Situation ohne Nutzung dieser Medien überlegen ist. [...]
Dem Medium selbst kommt bei der Generierung des didaktischen Mehrwerts nur eine vermittelnde Rolle zu: Das Medium besitzt Funktionen, die von den Lernenden genutzt werden können, um den didaktischen Mehrwert zu generieren. Diese Funktionen besitzen nicht von sich aus eine didaktische Qualität [...], sie können sich allerdings zu einer Funktion mit didaktischen Qualitäten entwickeln, indem sie in einem didaktischen Setting Anwendung finden und den Lernerfolg fördern. [...]
PädagogInnen kommen bei der Erzielung des didaktischen Mehrwerts zwei wesentliche Rollen zu:
1. In der Vorbereitung (didaktischen Planung) entwickeln sie eine Konzeption, die bestimmte technische Potenziale der interaktiven Medien in ein didaktisches Setting integrieren. Sie achten dabei insbesondere auf Möglichkeiten, die Qualität des Lernprozesses zu erhöhen, wie es ohne interaktive Medien nicht, oder nicht in der gleichen effektiven Weise, realisiert werden hätte können. [...]"
(Baumgarnter/Herber 2013, S. 5)

Ordnen Sie per Drag & Drop und mit Hilfe des Zitats die Begriffe den Lücken so zu, dass sich ein sinnvolles Modell für den Mehrwert digitaler Medien ergibt.

Grafik Didaktischer Mehrwert

Baumgartner, Peter und Erich Herber. 2013. Höhere Lernqualität durch interaktive Medien? – Eine kritische Reflexion. Erziehung & Unterricht, Nr. 3-4. Rahmenbedingungen für einen qualitätsvollen Unterricht: 327–335, hier: S. 5.

Das Modell von Baumgartner und Herber zeigt deutlich, dass mit dem Einsatz von digitalen Medien nur dann ein Mehrwert erreicht wird, wenn er sich positiv auf den individuellen Lerneffekt auswirkt.

 

Und wenn der Mehrwert nicht unmittelbar zu erkennen ist, reagieren manche äußerst skeptisch auf den Einsatz digitaler Medien bzw. auf die Auswirkungen, die Digitalisierung auf den Unterricht hat.
Diese Skepsis hat die Kraft, Umwälzungen zu verzögern, wenn nicht gar zu verhindern (wie Sie in folgendem Video – diesmal geht es nicht um die Erfindung des Rads – sehen können):

Lassen Sie uns (trotzdem) vor diesem Hintergrund folgende These aufstellen:

Wenn der Mehrwert digitaler Medien in einer Steigerung des Lerneffekts und in einer Verbesserung der Unterrichtsqualität besteht, sollte sich dieser auch in Leistungstests niederschlagen, also empirisch überprüfbar sein.

Reflektieren Sie diese These und entscheiden Sie sich dann, welcher Aussagen Sie eher zustimmen würden.
Klicken Sie auf die Aussage, der Sie am ehesten zustimmen.