Die technische Ausstattung an deutschen Schulen

Im Gespräch mit Lehrkräften wird oft als begrezender Grund für den schleppenden Einzug der Digitalisierung in die Schulen die unzureichende technische Ausstattung angegeben.

Die International Computer and Information Literacy Study 2023 (ICILS) bspw., eine Schulleistungsstudie, die international vergleichend computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der achten Jahrgangsstufe untersucht hat, macht auch Aussagen über die Ausstattung an deutschen Schulen und über die Zufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer mit dieser, wie Sie den folgenden Grafiken aus ICILS entnehmen können.

Die schulische IT-Ausstattung in Deutschland hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, wie ICILS 2023 zeigt. Im Vergleich zu ICILS 2018 sank das Verhältnis von Schüler*innen zu digitalen Endgeräten von 10:1 auf 5:1 (private Geräte wurden hier nicht mitgerechnet!), wobei Deutschland hier vor allem auf den Einsatz von Tablets setzt, während andere (in ICILS sehr erfolgreiche) Länder wie Dänemark oder Tschechien auf Laptops oder Mischkonzepte setzen. Besonders stark stieg in deutschen Schulen die Verfügbarkeit von IT-Ressourcen wie WLAN. Hinsichtlich digitaler Anwendungen fällt Deutschland vor allem bzgl. neuer und innovativer Anwendungen wie VR und AR hinter den internationalen Standard zurück. (vgl. Niemann et al. 2024)

Die Autorinnen und Autoren kommen zu folgendem Fazit:

In der Gesamtschau [...] lassen sich damit zunächst die beachtlichen Entwicklungen bezogen auf die technologischen Rahmenbedingungen für Deutschland über einen Zeitraum von fünf Jahren seit ICILS 2018 hervorheben und den damit sichtbaren Erfolg der verschiedenen Ausstattungs- und Förderprogramme in Deutschland in den letzten Jahren. Dieser sichtbare Erfolg geht jedoch auch mit einer gestiegenen Verantwortung im System Schule in Bezug auf den Erhalt und die Weiterentwicklung des Status quo der technologischen Rahmenbedingungen einher. Zugleich werden über die

so geschaffenen technologischen Grundvoraussetzungen hinaus jedoch weitere Bedarfe für Deutschland sichtbar. Zu nennen wären hier insbesondere die Zurverfügungstellung neuer und innovativer digitaler Anwendungen, die Ausstattung von Schüler*innen mit digitalen Endgeräten zur Sicherstellung der Chancengleichheit, eine weiterhin verbesserte Anbindung an ein leistungsfähiges Internet für viele noch nicht ausgestattete Schulen, eine Modernisierung der IT-Ausstattung sowie eine Weiterentwicklung des technologischen und pädagogischen IT-Supports in Schulen, um die digitale Transformation im schulischen Bildungsbereich künftig auszugestalten und den Erwerb digitaler Kompetenzen aller Schüler*innen in Deutschland zukünftig besser und in zeitgemäßen Lehr-Lernumgebungen fördern zu können. (vgl. Niemann et al. 2024, S. 253)