Digital dement und cyberkrank?

Einer der prominentesten Gegner der Nutzung von digitalen Medien durch Kinder und Jugendliche ist der Psychiater Manfred Spitzer, der mit seinen Büchern "Vorsicht Bildschirm! Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft." (2005), "Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen" (2012), "Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert." (2015a) und "Die Smartphone-Epidemie" (2018) große öffentliche Aufmerksamkeit bekommt und den Diskurs um Jugendliche und Digitalisierung immer wieder prägt, wie Sie folgenden Talksendungen entnehmen können:

Anne Will (30.10.2016): Schöne neue Arbeitswelt - Ist der Computer der bessere Mensch?

Hart aber fair (10.09.2018): Schulverweis fürs Handy

2014 haben sich die Psychologen Markus Appel und Constanze Schreiner kritisch mit den Thesen und dem Vorgehen Manfred Spitzers in einem wissenschaftlichem Artikel auseinandergesetzt (vgl. Appel/Schreiner 2014). Spitzer verteidigte sich, indem er die Aussagen von Appel und Schreiner seinerseits infrage stellte und jeder Studie, die seinen Thesen widersprach, eine konträre Studie gegenüberstellte (Spitzer 2015b). Appel/Schreiner reagierten erneut, indem sie die Relevanz der von Spitzer zitierten Studien und somit die wissenschaftliche Haltbarkeit von Spitzers Behauptungen anzweifelten (Appel/Schreiner 2015).
  1. Lesen Sie sich das wissenschaftliche "Meta-Analysen-Ping-Pong-Spiel" (Krommer 2018) von Appel/Schreiner (2014; 2015) und Spitzer (2015b) aufmerksam durch.
  2. Übertragen Sie Ihre Erkenntnisse auf den Bereich 'Smartphone' und positionieren Sie sich in Ihrer Lerngruppe zu Spitzers Aussagen zu Smartphones und Bildung (Spitzer 2018).