Das einzelne Menschenleben ist in kulturellen Zyklen nicht selten ein zu kurzer Zeitraum, um sich der Tragweite bestimmter Re- oder Evolutionen bewusst zu werden. Wir sollten dies trotzdem immer versuchen.
Und dabei hilft uns die Medienkulturgeschichte. Sie schafft Klarheit, schärft unseren Blick für bestimmte wiederkehrende Muster und Strukturen, ordnet vermeintlich vollkommen Neues als prozesshafte Fortführung von Altem ein; sie hilft uns, das Beobachtete in Bezug zu seiner kulturellen Genese zu stellen und in seiner kulturellen Relevanz einzuordnen.
Um also die Auswirkungen der heutigen "digitalen Revolution" zu erkennen, zu verstehen und einordnen zu können, ist es hilfreich, den Blick über den eignenen Tellerrand hinaus zu werfen und sich - wenigstens in Ansätzen - zu vergegenwärtigen, wie Medien schon seit jeher die Welt und den Menschen in ihr verändert haben und wie Menschen auf Neue Medien reagieren... und das vielleicht ganz unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Buch, einen Film oder das Smartphone handelt... oder eben um das Rad.