Seit Anbeginn der Menschheit und bis heute ist der Mensch in soziale Systeme eingebunden: Er lebt in Gemein- bzw. Gesellschaften mit anderen Individuen, kommuniziert mit ihnen, generiert Informationen, tauscht diese aus und nimmt seinerseits Informationen entsprechend auf. Er bildet "soziale Netzwerke", um seine Chancen auf ein möglichst angenehmes Leben und ein Überleben in einer unwägsamen Welt zu erhöhen.
Soziale Netzwerke in der Epoche der Digitalisierung
Seit Ende der 1990er Jahre kommt sozialen Netzwerken auch im Diskurs der Digitalisierung große Aufmerksamkeit zu: Wenn man heute von sozialen Netzwerken spricht, meint man in der Regel computerbasierte, gemeinschaftliche Netzwerke, in denen Menschen online agieren, um sich zu organisieren, zu präsentieren, um zu kommunizieren und zu interagieren, zu kollaborieren, um unterhalten zu werden, um sich oder andere zu informieren, um zu produzieren etc.
Mit Ellison/Boyd (2013) lassen sich solche sozialen Netzwerke folgendermaßen definieren:
A social network site is a networked communication platform in which participants
- have uniquely identifiable profiles that consist of user-supplied content, content provided by other users, and/or system-provided data;
- can publicly articulate connections that can be viewed and traversed by others; and
- can consume, produce, and/or interact with streams of user-generated content provided by their connections on the site. (Ellison/Boyd 2013, S. 157)