Eine Lerntheorie, die die Bedeutung des Erschaffens kreativer Produkte für das Lernen betont, stellt der Konstruktionismus (Achten Sie auf das n!) dar.
Über den Begriff des Konstruktivismus haben wir ja bereits gesprochen. Eine der Kernaussagen des Konstruktivismus ist, dass Schüler sich aktiv ihr Wissen konstruieren, passives Lernen ist nicht möglich. Ein Ansatz, der auf dem Konstruktivismus aufbaut und dessen grundlegende Annahmen teilt, ist der Konstruktionismus.
Die Grundidee des Konstruktionismus ist, dass Menschen dann am besten lernen, wenn sie persönlich bedeutungsvolle Objekte erschaffen, die herumgezeigt, diskutiert, erprobt oder auch bewundert werden können. Lernende sollen Phänomene nicht von außen betrachten, sondern direkt in die Situation eintauchen. Dabei erwerben sie selbst das für die Umsetzung notwendige Wissen. Denkbar ist beispielsweise der Bau einer Brücke oder das Konstruieren eines Hauses aber auch das Erstellen eines eigenen Snap! Projekts (Papert, 1980).
Der Konstruktionismus betont, wie wichtig es ist, Schülerinnen und Schülern Raum für eigene kreative Projekte zu geben. Konkretes Denken ist hierbei keine Stufe, aus der Kinder herauswachsen sollen, sondern anderen Arten des Denkens gleichgestellt (Romeike, 2008).
Nicht immer eigene Lösungswege entwickeln, aber trotzdem kreativ sein, können Schülerinnen und Schüler bei der Erstellung digitaler Artefakte – ein in der Schule häufiges Einsatzszenario. Auch wenn sich die Bedeutung von Kreativität nicht darin erschöpft, ermöglichen digitale Medien völlig neue Ziele und kreative Aufgaben, die im Zeitalter der Buchkultur so nicht denkbar waren.