Im Buch Digitale Kompetenz führen Hartmann und Hundertpfund "die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte und große Datenmengen in abstrakte Konzepte zu übersetzen sowie Modelle zu bilden und auszuwerten" als eine der 10 wichtigsten digitalen Kompetenzen auf. Darüberhinaus sind Modelle auch für das Lernen grundlegend: Lernende konstruieren sich ganz natürlich mentale Modelle von Phänomenen oder Prozessen in ihrer Umwelt, also gedanklichen Vorstellungen darüber, wie ein System funktioniert.
Die Interaktion mit (fertigen) Mikrowelten hat allerdings keine Auswirkungen auf die mentalen Modelle. Da die Realität häufig deutlich komplexer ist als wir dies in Modellen abbilden können, schließt das Modellieren unabhängig von zugrundegelegter Theorie bzw. zugrundegelegten Daten immer gewisse Abstraktionen und Verallgemeinerungen mit ein. Beim Modellieren müssen demnach bewusst Entscheidungen getroffen werden. Diese Entscheidungen sind auch entscheidend für den Lernfortschritt. Sollen mentale Modelle verbessert bzw. gelernt werden, sollte im Unterricht daher auch Wert auf die Modellierung gelegt werden (Jonassen, 2006).