McLuhan wurde 1911, also zu einer Zeit geboren, in der die wirtschaftlichen und medialen Entwicklungen rasant fortschritten: Der Tonfilm wurde erfunden, der Telegraph verlor das Rennen gegen das Telefon, die ersten Radiosendungen gingen ‘on air’ und Henry Ford etablierte mit seinem T-Modell-Auto die serielle Massenproduktion.
McLuhan erlebt seine Zeit entsprechend als Epochenwandel, als das dritte Zeitalter elektronischer Medien. Er ist der Ansicht, dass dieses Zeitalter dem Menschen das zurückgibt, was mit Alphabet und Buchdruck verloren gegangen war, denn die elektronischen Medien fokussieren nicht nur den visuellen, sondern wieder wie einst die akustisch-taktile Wahrnehmung der Menschen. Nach Luhans Auffassung ermöglichen die technischen Innovationen des Fordismus, der Entfremdung und der Einschränkungen des visuellen Zeitalters zu entkommen und zu einer ganzheitlichen und harmonischen Lebensform zurückzufinden, nicht zuletzt deshalb, da die Automationstechnik im Stande ist, die bisherige Maschinen- und Fließband-Zivilisation zu überwinden (vgl. Krotz 2008, S. 260).