Obwohl die Frage "Wie kommt das Digitale in die Schule?" nicht neu ist und obwohl die Welt immer globalisierter, vernetzter und digitaler wird, öffnet sich das Bildungssystem eher zögerlich den damit verbundenen Konsequenzen für Lehren und Lernen. Zumindest der Ruf nach Medienkompetenz bestimmt seit einiger Zeit die deutschen Lehrpläne.
Die Ursprünge des Medienkompetenzbegriffs orientieren sich freilich nicht an Weinert, sondern sind bedeutend älter: Bereits in den 1970er Jahren wurde im Zusammenhang mit sozial- und sprachwissenschaftlichen Diskussionen um Chomsky und Habermas die 'kommunikative Kompetenz' als Basisqualifikation für kommunikatives Verhalten, also die Fähigkeit des Menschen zu sprechen, zu interagieren und zu kommunizieren, verstanden.
Der Erziehungswissenschaftler Dieter Baacke ist 1973 der erste, der die kommunikative Kompetenz in medienpädagogische Zusammenhänge rückt, indem er Medienkompetenz "als systemische Ausdifferenzierung von kommunikativer Kompetenz versteht, weil erstere die permanenten Veränderungen der Kommunikationsstrukturen durch 'technisch-industrielle Vorkehrungen und Erweiterungen' betont, in denen wir uns kommunikativ-handelnd auch mit Medien ausdrücken (müssen)." (Hugger 2008, S. 93f.)
Baacke führt vier Dimensionen der Medienkompetenz an:
- Medienkritik
- Medienkunde
- Mediennutzung
- Mediengestaltung
Was er darunter versteht, lassen wir uns am besten von Dieter Baacke selbst erklären: