Früher erfolgte Zusammenarbeit häufig asynchron, d.h. ein Produkt wurde zuerst von einer Person bearbeitet, die das Ergebnis dann an die zweite Person weiterleitete, die wiederum nach getaner Arbeit das Produkt an eine dritte Person weiterleitete usw. Jeder lieferte seinen Baustein ab, am Ende wurde es zu einem Gesamtprodukt zusammengeschustert. Dass dieser Prozess sehr zeitaufwändig und nur bedingt kollaborativ war, ist offensichtlich.
Kollaboration unter den Bedingungen der Digitalisierung
Heute ermöglichen es uns die Digitalisierung und das Internet durch Office-Dienste, Wikis, Projektmanagement-Software, Pinnwände etc., gemeinsam über ein Problem und dessen Lösung nachzudenken, im gegenseitigen Austausch gemeinsam zu lernen und zeitgleich an einem Produkt (z.B. an Texten, Präsentationen, Tabellen, Umfragen, Projekten...) zu arbeiten. Die jeweiligen Ideen, Fragen, Überlegungen bzw. das jeweilige Produkt werden dazu zentral auf einer Plattform abgelegt, auf die alle Beteiligten Zugriff haben. Diese Form der Zusammenarbeit ist nicht nur zeitsparender, sondern ermöglicht einen direkten Austausch bzw. direktes und transparentes Feedback zu den jeweiligen Denk- bzw. Arbeitsschritten: Alle sehen sofort, wer was wann und wie vorschlägt, wer darauf auf welche Art und Weise reagiert, worauf jeder zu jeder Zeit an jedem Ort wiederum mit Ergänzungen, Kommentaren und Korrekturen reagieren kann. Strittiges bzw. Irritierendes kann synchron im Chat oder per Videokonferenz bzw. asynchron per Kommentarfunktion diskutiert werden. Nötige Präsenztermine werden virtuell per Online-Umfrage vereinbart, Dateien können über Filehosting-Dienste verteilt werden.
Kollaborativ angelegte Plattformen ermöglichen es zudem, den Verlauf des Arbeitsprozesses nachzuvollziehen, indem Änderungen kenntlich und ältere Versionen des Produktes zugänglich gemacht werden. Zumindest auf technischer Ebene sind dabei alle Beteiligten gleichberechtigt, die Hierarchien sind flach. Nicht zuletzt ist virtuelle Kommunikation gekennzeichnet von der Emergenz der sog. "Schwarmintelligenz", da potenziell jeder seine individuellen Kompetenzen samt Wissensbeständen beitragen kann - ein gutes Beispiel hierfür ist wikipedia.de (vgl. Hartmann/Hundertpfund 2015).
Quelle: Jöran Muuß-Merholz mit Zeichnungen von Hannah Birr;
https://www.joeran.de/die-4k-skills-was-meint-kreativitaet-kritisches-denken-kollaboration-kommunikation/
CC BY 4.0
Erstellen Sie kollaborativ (!) eine kommentierte Zusammenstellung mit Ihren persönlichen Empfehlungen von digitalen Tools, die Ihnen die virtuelle Zusammenarbeit mit Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen bzw. mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in Lehr-Lern-Kontexten erleichtern bzw. die sich für das kollaborative Arbeiten in der Schule besonders anbieten.
Sie können sich gerne in Ihrer Kategorisierung an den Hervorhebungen im Infotext orientieren, wenn Sie dies als hilfreich erachten.