Modelle nutzen, um neue Herausforderungen planen

Ein großer Anteil von Selbstführung besteht darin, berufliches Handeln zu planen anstatt sich Aufgaben oder deren Ausgestaltung von außen vorgeben zu lassen. Hier besitzen Lehrkräfte meist einen großen Vorsprung: Stoffverteilung, Leistungserhebungen, Besonderheiten im Jahreslauf werden meist recht früh vorgenommen bzw. geplant, Unsicherheit besteht hier eher in den Ausführungsdetails.

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Das hier sichtbare Modell hilft, Herausforderungen analytisch anzugehen und die Ausführungen bereits mit potentiellen Lösungen für Probleme anzureichern.

Sammeln Sie drei bis vier Aufgaben, die Sie in den folgenden Wochen angehen müssen und die digitale Elemente beinhalten. Notieren Sie diese! Sie werden Sie sich später für eine weitere Aufgabe noch einmal anschauen müssen.

Beispielsweise kann die Einarbeitung in eine neue Software zum Eintragen von Noten oder Bewertungstexten mit Hilfe des Modells geplant und besser ausgeführt werden. Hier finden Sie ein Beispiel mit Norbert, wie dieser mit Hilfe des Modells seine Planung angeht.

Analyse der Aufgabe: Was muss genau erledigt werden? Was vielleicht auch nicht?

Norbert stellt schnell fest, dass er die Software nicht in ihrer Gänze verstanden haben muss. Wichtig ist die Speicherung und die Sichtbarkeit der Noteneinträge für andere, evtl. auch die richtige Gesamtberechnung. Hier kann er auch herumprobieren oder direkt mit der Software vertraute Personen fragen.

Analyse der Situation: Welche Bedingungen müssen vorherrschen, damit die Aufgabe realistischerweise erfolgreich erledigt werden kann?

Die Planung der Umstände für das Angehen der Aufgabe spielt eine große Rolle und berücksichtigt im besten Fall Norberts individuelle Bedingungen. Norbert ist z.B. früh am Tag besser bereit, neue Aufgaben anzugehen als abends. Auch weiß er, dass er einen gewissen Druck braucht, um sich an die Aufgabe zu setzen. Es hilft ihm auch, wenn er Kolleginnen räumlich um sich hat, die im Notfall zu helfen können.

Auswahl der Bearbeitungsstrategie: Wie bearbeite ich die Aufgabe konkret?

Der Erfolg einer Strategieauswahl ist abhängig von der Aufgabe und individuellen Fähigkeiten. Norbert hat bereits Erfahrung im Umgang mit Software generell und findet Menüs und Eingabefelder vermutlich mittels Trial & Error oder Suchfunktionen. Wenn er eine Aufgabe schnell erledigt haben will, greift er gerne auf Anleitungen oder von jemand anderem besorgte Vorgangsbeschreibung zurück. Möglich ist für ihn auch ein kooperatives Erarbeiten mit anderen Personen zusammen.

Selbstbeobachtung und –kontrolle während der Ausführung: Wie überprüfe ich, dass ich der Aufgabenausführung näherkomme? Erkenne ich „Sackgassen“?

Jede Aufgabenausführung kann prinzipiell auch misslingen, z.B. kann es Norbert gut passieren, dass er Noten im falschen Feld eingibt oder vergisst, Ergebnisse zu speichern. Hier helfen ihm bestimmte Kontrollfragen wie „Sieht man das jetzt an der richtigen Stelle?“ am Ende oder auch während des Vorgangs, um Fehler oder Probleme schneller wahrzunehmen und im besten Fall im Arbeitsfluss zu beheben.

Ziehen Sie nun eine Ihrer persönlich vorher gesammelten Aufgaben heran und versuchen Sie, anhand der vier Schritte und Fragen aus Norberts Beispiel Antworten auf Ihr eigenes Anliegen zu finden. Wie gehen Sie genau vor?