Was ist das Besondere an Technostress – für Lehrkräfte?

Technostress kann also aus unterschiedlichen Quellen heraus entstehen und somit über ein allgemeines Stresserleben nicht leicht gefasst werden. Fischer et al. (2021) haben trotzdem versucht, das Besondere an Technostress – gerade für berufliche Kontexte – in Kategorien zu fassen.

Nutzen Sie die folgenden Flashcards, um Ihren eigenen Schulalltag unter die Lupe zu nehmen: Sind Sie selbst vom jeweiligen Aspekt von Technostress betroffen? Welche Aspekte sind für Sie stattdessen eher kein Problem?

Langeweile

Langeweile in Form der Erledigung zu anspruchsloser Tätigkeiten ist ein mögliches Gesicht von Technostress, da es motivational schwierig ist, diese auszuführen. Lehrkräfte kann dies v.a. bei der Bespielung von Schulverwaltungsprogrammen betreffen.

Komplexität

Technostress ergibt sich häufig durch die Vielfalt an Möglichkeiten, die digitale Werkzeuge bereitstellen. Wenn diese parallel nicht einfach gestaltet sind und somit nicht leicht verständlich sind, überwältigt schnell die Komplexität.

Übergriffigkeit

Eine Besonderheit, die sich durch die Ausweitung verschiedener elektronischer Kommunikationsmöglichkeiten ergibt, ist der Aufbau einer Norm der dauerhaften Erreichbarkeit. Bezogen auf den Lehrkräfteberuf können Schülerinnen und Schüler, Eltern und Vorgesetzte nun auch in eigentliche arbeitsfreie Zeiten eindringen.

Kontrollverlust

Gerade wenn die Nutzung von Technologie an bestimmte Termine gebunden sind, kann dies Stress durch gefühlt verlorene Autonomie erzeugen, beispielsweise die Bedienung von Schulverwaltungssoftware, die nicht flexibel abrufbar ist.

Kosten

Technologie leistet oft einen großen Beitrag zu erlebtem Stress durch den Zeiteinsatz, den sie von Nutzenden v.a. durch Einarbeitung abverlangt. Gerade in dynamischen Arbeitsfeldern wie der Schule ist so immer wieder Zeiteinsatz für die Beherrschung neuer Software nötig, wenn auch manchmal frei wählbar.

Entscheidungsdruck

Die Erweiterung des didaktischen Repertoires durch verschiedene digitale Möglichkeiten schafft bei Lehrkräften erhöhten Stress im Sinne der „Qual der Wahl“, v.a. wenn tatsächliche Erfolge der digitalen Nutzung im Vorfeld nicht sicher abgeschätzt werden können.

Überlastung

Gerade durch eine Erhöhung der Menge an Aufgaben, deren Entstehung durch digitale Arbeitsprozesse beschleunigt wird, kann schnell eine generelle Überlastung erfolgen, sodass Aufgaben nicht mehr erfüllt werden können.

Sichtbarkeit

Durch die stark erhöhte Erreichbarkeit durch digitale Kanäle befinden sich Lehrkräfte häufiger auch in der Wahrnehmung schulnaher Akteure wie Eltern und natürlich auch Schülerinnen/Schülern und Vorgesetzten. Diese erhöhte Sichtbarkeit erhöht Stress, da häufiger kommuniziert werden muss.

Rollenstress

Gerade für Lehrkräfte ist das Ausfüllen beider Rollen – der der lehrenden Person einerseits und der der neu lernenden Person andererseits ein großer Stressfaktor, gerade wenn das eigene Lernen schwer fällt. Neue digitale Werkzeuge benötigen Lernen und machen Unzulänglichkeiten deutlich, die sonst im Beruf wenig sichtbar sind.

Missbrauch

Lehrkräfte kämpfen manchmal ganz akut gegen den Missbrauch von Technologie an. Diese nimmt häufig die Form von Ablenkungen an, welche bei Schülerinnen und Schülern um Aufmerksamkeit weg vom Unterricht und Lernzuwachs konkurrieren.

Sozialer Druck

Der Einzug neuer Technologien in den Schulbetrieb schafft für Lehrkräfte einen gewissen Normdruck, digitale Arbeitsprozesse und damit verbundenes Wissen zu beherrschen. Gerade wenn das noch nicht der Fall ist, entsteht zusätzlicher Stress, hier aufholen zu müssen.

fehlende technische Unterstützung

Wenn technische Ausstattung einer Schule nicht mit ausgebildetem Unterstützungspersonal verbunden wird, geraten Lehrkräfte immer wieder in die Situation, Probleme der Technik selbst lösen zu müssen. Ob erfolgreich oder nicht, die Wahrnehmung der eigenen Verantwortlichkeit erhöht das Stresserleben.

Unverlässlichkeit

Aufgrund ihrer Komplexität sind digitale Werkzeuge nicht immer verlässlich in ihrer Funktionalität. Diese Unsicherheit erzeugt insoweit Stress, dass kurzfristig technische Probleme gelöst oder analoge Alternativen gefunden werden müssen.

Mangel an Nutzen

Wird die Nutzung von Technologie vorgeschrieben, obwohl deren Nutzen nicht erkennbar ist, erzeugt deren Nutzung Stress, da gegen die eigene Einstellung und Motivation gehandelt werden muss.

Die hier geschilderte Vielfalt an Technostressfaktoren macht deutlich, dass Technostress je nach beruflicher Situation und zwar stärker oder schwächer ausfallen kann, aber nicht ganz vermieden werden kann.

Forschungsergebnissen von Pflügner et al. (2021)  FEHLEN !!!!!!!!!!!!!

Immer wenn es um ein kontinuierliches Managen von Stressoren geht, ist ein Blick auf innere Selbstregulationsprozesse das A und O. Selbstregulation ist immer dann nötig, wenn entweder neue Aufgaben anstehen oder in der Durchführung eine wie auch immer geartetes Problem auftaucht. Wie man sich denken kann, geschehen beide Aspekte im Arbeitsleben kontinuierlich: Selbstregulation ist also fast immer nötig.

Wenn man die Verwendung digitaler Werkezeuge für heute hinter sich hat und überlegt, ob und wie man sie zukünftig verwenden wird.

Immer wenn neue Aufgaben in Bezug auf Digitalisierung selbst oder fremd vorgegeben werden, wird hier analysiert, wie damit umgegangen werden könnte.

Wenn man gerade mitten drin ist, digitale Werkezeuge zu verwenden und dabei innerlich Probleme auftreten.