Übung: Emotionsregulation durch Wahrnehmung von Gedanken: Denkfehler erkennen
Spontan auftretende, sogenannte automatische Gedanken enthalten häufig typische Denkfehler. Diese können unsere Bewertungen und somit unsere Emotionen und Verhaltensweisen ungünstige beeinflussen.
Hier einige Beispiele:
- Meine Angst zeigt mir, dass es gefährlich ist.
- Es wird auf jeden Fall schief gehen.
- Wenn ich einen Fehler mache, verliere ich meinen Job.
- Ich mache immer alles falsch!
- Die Situation ist katastrophal!
- Die Schulleitung denkt ich sei faul!
- Es ist nichts Besonderes, dass ich ein digitales Tool verwendet habe, das ich schon kannte.
Denkfehler | Typische Formulierung | Mögliche Wirkung |
Positives abwerten | Es ist nichts Besonderes, dass… | Unterdrückt angenehme Emotionen |
Nur das Negative sehen | Ja, aber… | Fördert belastende Emotionen |
Emotionale Beweisführung | Mein Gefühl zeigt mir, dass… | Führt zu Fehlbewertungen |
Übertreibung | Katastrophal, furchtbar, schrecklich etc. | Verstärkt belastende Emotionen |
Das Schlimmste annehmen | Wenn…, dann passiert das Schlimmste | Begünstigt Grübeln und Zukunftsängste |
Feste negative Zuschreibungen | Ich bin schlecht. Er/ sie ist gemein. | Fördert einseitig negative Sichtweisen |
Gedankenlesen | Die/Der denkt doch… | Begünstigt Missverständnisse, Scham, Ärger |
Verantwortungsübernahme | Ich bin allein schuld daran, dass… | Fördert Schuldgefühle oder Scham |
Schwarz-Weiß-Denken | Entweder es ist gut oder schlecht | Schließt gemäßigte Bewertungen aus |
Übergeneralisierung | Nie…, immer…, alles…, niemand… | Verstärkt belastende Emotionen |
Starre Lebensregel | Sorge stets dafür, …; Vermeide unbedingt… | Fördert Anspannung, Angst, Scham, Schuld, problematisches Bewältigungsverhalten |
Voreilige Schlussfolgerungen | Weil…, muss es so sein, dass… | Begünstigt belastende Emotionen |
Negatives Wahrsagen | Es wird auf jeden Fall… | Führt zu negativer Erwartungshaltung |
Um typische Denkfehler zu erkennen und problematische Gedanken und damit verbundene negative Emotionen kritisch zu hinterfragen, kann es hilfreich sein, eine Denkfehler-Analyse durchzuführen.
Überlegen Sie sich zunächst eine Situation aus Ihrem Schulalltag, in welcher Sie einen unangenehmen Gedanken hatten. Vielleicht fällt Ihnen auch etwas ein, in Bezug auf den Einsatz digitaler Werkzeuge. Gehen Sie die einzelnen Fragen der Tabelle durch und versuchen Sie Ihre Gedanken einmal umzuformulieren.
Denkfehleranalyse | |
Problematischer Gedanke, den Sie kritisch hinterfragen möchten: |
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Durch diesen Gedanken hervorgerufene Problememotion: |
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Wie überzeugt sind Sie, dass der Gedanke zutrifft (0-100%)? |
0-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100 |
Was spricht dafür, dass der Gedanke zutrifft? | |
Was spricht dagegen, dass der Gedanke zutrifft? | |
Könnte ein Denkfehler vorliegen? Welcher? | |
Wie überzeugt sind Sie jetzt noch, dass der Gedanke zutrifft (0-100%)? |
0-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100 |
Formulieren Sie einen angemesseneren, realistischeren Gedanken. |